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Haarlexikon

Erfahren Sie mehr über Haare,
allgemeine Begriffe von A bis Z

5-alpha-Reduktase

So heißt das Enzym, welches das männliche Hormon Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt. Medikamente, die dieses Enzym hemmen, nennt man 5-alpha-Reduktase-Hemmer. Dadurch wird lokal eine Verringerung von DHT im Haarfollikel erreicht.

Alfatradiol

Alfatradiol wird zur Behandlung des erblich bedingten Haarausfalls (androgenetische Alopezie) eingesetzt. Es wirkt als 5-alpha-Reduktase-Hemmer gegen die Umwandlung von Testosteron, einem männlichen Hormon, in Dihydrotestosteron (DHT). DHT greift die Haarwurzeln an und lässt diese verkümmern. Alfatradiol verhindert diese Umwandlung.Der Wirkstoff wird auf die Kopfhaut (topische Anwendung) aufgetragen und wirkt dort am Ort des Geschehens. Daher dürfen sowohl Männer als auch Frauen Alfatradiol anwenden. Alfatradiolhaltige Arzneimittel sind gut verträglich.

Alopecia areata

Wird auch kreisrunder Haarausfall genannt. Darunter versteht man einen fleckenförmigen Haarausfall, der nur an lokal begrenzten Stellen in der Regel der Kopfbehaarung (aber auch der Bart- u. Achselbehaarung und Wimpern) auftritt. Meist liegen mehrere kahle Stellen vor. In wenigen Fällen kann es jedoch auch zu einem Totalverlust der Kopfbehaarung kommen. Die Haarwurzeln sind hierbei nicht abgestorben, sondern noch erhalten. Diese Haarerkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten. Mit der Alopecia areata gehen auch Veränderungen der Fingernägel (Rillen, Einkerbungen) einher. Vermutete Ursache ist eine Autoimmunkrankheit, die sich gegen ein Antigen der Haarwurzel richtet. In der Therapie wird unter anderem versucht, diese Immunreaktion zu beeinflussen. In wenigen Fällen kommt es zu einer spontanen Heilung, jedoch sollte in jedem Fall unbedingt der Arzt zu Rate gezogen werden. [siehe auch: alopecia areata totalis / alopecia areata universalis]

Alopecia areata totalis

Völliger Verlust aller Haare auf dem Kopf. [siehe auch: alopecia areata / alopecia areata universalis]

Alopecia areata universalis

Völliger Verlust aller Körperhaare, also auch der Arm- und Beinbehaarung, Augenbrauen, Wimpern,… [siehe auch: alopecia areata totalis / alopecia areata]

Alopezie

Wenn sich die Kopfbehaarung infolge eines vermehrten Haarausfalls sichtbar lichtet, spricht man von Alopezie. Die Alopezie ist also der Zustand der Haarlosigkeit (im Gegensatz zum dynamischen Vorgang des Haarausfallens). Bei Alopezie wird in verschiedene Formen unterschieden, z.B. Alopecia androgenica (erblich bedingter Haarausfall), Alopecia areata (kreisunder, herdförmig auftretender Haarausfall), Alopecia diffusa (diffuser Haarausfall), narbige Alopezie (vernarbender Haarausfall).

Aminosäuren

Aminosäuren sind Bausteine der Proteine (Eiweiße), die für den Aufbau und für die Funktion des menschlichen Körpers notwendig sind. 23 Aminosäuren sind bekannt, 20 dienen als Proteinbausteine. Die Aminosäure Cystein beispielsweise ist in Keratin enthalten, einem wichtigen Aufbaustoff der Haare.

Anagenphase

Eine der drei Phasen des Wachstumszyklus der Kopfhautbehaarung. Mit der Anagenphase wird die Wachstumsphase des Haares bezeichnet. Etwa 85 bis 90 % der menschlichen Kopfhaare befinden sich in der Anagenphase, die zwischen 2 und 6 Jahren dauern kann (erblich festgelegt). [siehe auch: Katagenphase, Telogenphase]

Androgene

Ein Sammelbegriff für „männliche“ Sexualhormone, die man sowohl im Körper des Mannes als auch der Frau findet. Beim Mann werden Androgene in den Hoden oder Nebennierenrinden produziert, bei der Frau in den Eierstöcken und Nebennierenrinden. Ein bekanntes Androgen ist z. B. das Testosteron (siehe auch Dihydrotestosteron), was auch beim erblich bedingten Haarausfall (androgenetisch bedingte Alopezie) eine Rolle spielt.

Androgenetisch bedingte Alopezie

Wird auch erblich bedingter oder hormonell bedingter Haarausfall genannt. Etwa 60 bis 80% aller Männer in Europa sind von dieser Form des Haarausfalls betroffen, die androgenetische Alopezie kann jedoch auch bei Frauen auftreten. Der typische Verlauf beim Mann beginnt mit Geheimratsecken und einer Tonsur am Hinterkopf und kann zur Glatze oder einem restlichen Haarkranz führen. Bei Frauen kommt es zur Lichtung der Haare im Scheitelbereich. Bedingt ist die androgenetische Alopezie durch eine vererbte Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber männlichen Geschlechtshormonen (genauer gegen Dihydrotestosteron (DHT), einem Abbauprodukt des Hormons Testosteron). DHT schädigt die Haarwurzeln, sie verkümmern und sterben allmählich ab. Dann können keine neuen Haare mehr produziert werden. Diesem Prozess kann jedoch durch solche Medikamente vorgebeugt werden, die eine Umwandlung von Testosteron in DHT verhindern.

Azyklisch

Haare wachsen azyklisch, d.h. jedes Haar hat seinen eigenen Wachstumszyklus, den es durchläuft und der unabhängig von den anderen Haaren ist. Würde das Haarwachstum synchron verlaufen, würde man alle 2 – 6 Jahre für etwa 3 Monate seine komplette Kopfbehaarung verlieren, die dann erst wieder neu nachwachsen müsste.

Chronisches diffuses Effluvium

Ein kontinuierlich oder in Schüben ablaufender, gesteigerter Haarausfall, der sich nicht wieder normalisiert und so zu steigender Haarlichtung führt. Dieser Haarverlust kann sehr entstellend werden, wenn er sehr hoch ist. Das chronische diffuse Effluvium wird bei der Diagnose manchmal mit einer androgenetischen Alopezie verwechselt. Eine Besserung verspricht nur durch die Suche nach den Ursachen und deren Behandlung. [siehe auch: diffuses Effluvium]

Cortex (Haarrinde)

Jedes einzelne Haar setzt sich von innen nach außen aus Haarmark, Haarrinde und Oberhäutchen zusammen. Die Rinde umschließt das Haarmark und stellt dabei die Hauptmasse des Haares (ca. 80%) dar. Sie besteht aus einer Vielzahl von Keratinfasern, die miteinander verbunden sind. Dadurch wird das Haar elastisch und stabil.

Cortison (=Nebennierenrinden-Hormon)

Cortison ist chemisch gesehen eine Vorstufe des Hormons Cortisol, welches in der Nebennierenrinde des menschlichen Körpers produziert wird. Daher auch der Name Kortison von lat. cortex = Rinde. Therapeutisch wird Kortison unter anderem zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten wie der Alopecia areata eingesetzt.

Cuticula (Oberhäutchen)

Jedes einzelne Haar setzt sich von innen nach außen aus Haarmark, Haarrinde und Oberhäutchen zusammen. Das Oberhäutchen ist die äußere Schutzschicht des Haares. Es besteht aus flachen, sich überlappenden Schuppen (etwa mit Tannenzapfen vergleichbar). Liegt diese Schicht glatt an, wirkt das Haar gesund und glänzend. Wird das Haar durch falsche Pflege, heisses Föhnen und “zu viel Chemie“ stark ausgetrocknet, rauhen sich die Schuppen auf, wodurch das Haar stumpf und matt wirkt.

Diffuses Effluvium

= Diffuser Haarausfall. Wenn die Haare über den ganzen Kopf verteilt diffus ausfallen, spricht man von diffusem Effluvium. Von dieser Art des Haarausfalls sind insgesamt mehr Frauen als Männer betroffen. Oftmals ist die Feststellung der Gründe schwierig, jedoch gelten folgende Ursachen als Auslöser des diffusen Haarausfalls: Hormonschwankungen (Schwangerschaft, Wechseljahre), Schilddrüsenerkrankungen, Eisenmangel, Stress, Infektionen (u. a.: Impetigo contaginosa, Karbunkel, Wundrose oder Gürtelrose). Medikamente Die Behandlung orientiert sich an der zugrunde liegenden Störung. Falls die Haarwurzeln nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, kann die Versorgung der Haarwurzeln mit schwefelhaltigen Aminosäuren und B-Vitaminen helfen. [siehe auch: Chronisches diffuses Effluvium]

Dihydrotestosteron (DHT)

Das männliche Sexualhormon Testosteron wird durch ein Enzym – die 5-alpha-Reduktase – in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt. Bei vielen Männern ist eine Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber DHT erblich vorprogrammiert. DHT schädigt diese Haarwurzeln, sie verkümmern und sterben allmählich ab. Dann können keine neuen Haare mehr produziert werden. Viele Medikamente setzen daher an der Hemmung des Enzyms 5-alpha-Reduktase an.

Effluvium

= Diffuser Haarausfall. Wenn die Haare über den ganzen Kopf verteilt diffus ausfallen, spricht man von diffusem Effluvium. Von dieser Art des Haarausfalls sind insgesamt mehr Frauen als Männer betroffen. Oftmals ist die Feststellung der Gründe schwierig, jedoch gelten folgende Ursachen als Auslöser des diffusen Haarausfalls: Hormonschwankungen (Schwangerschaft, Wechseljahre), Schilddrüsenerkrankungen, Eisenmangel, Stress, Infektionen (u. a.: Impetigo contaginosa, Karbunkel, Wundrose oder Gürtelrose). Medikamente Die Behandlung orientiert sich an der zugrunde ligenden Störung. Falls die Haarwurzeln nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, kann die Versorgung der Haarwurzeln mit schwefelhaltigen Aminosäuren und B-Vitaminen helfen. [siehe auch: Chronisches diffuses Effluvium / diffuses Effluvium]

Finasterid

Finasterid wurde ursprünglich zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung entwickelt. Da es das Enzym 5-alpha-Reduktase hemmt, wird es auch gegen erblich bedingten Haarausfall eingesetzt. Finasterid wird in Form von Tabletten eingenommen und wirkt so auf den gesamten Körper. Mögliche Nebenwirkungen sind Libido- und Potenzstörungen bei Männern, eine Vergrößerung der männlichen Brust, Prostataverkleinerung sowie eine spärlichere Körperbehaarung. Personen unter 18 Jahre und Frauen dürfen das Produkt nicht einnehmen, Schwangere dürfen die Tabletten sogar nicht berühren.

Follikel (Haarbalg)

Der Haarbalg oder Follikel ist eine sackförmige Einstülpung der Haut, welche die Haarwurzel umgibt. Hier werden der Haarwurzel über das Blut wichtige Nährstoffe zugeführt.

Frontal

Zur Stirn (lat. frons) gehörig, die Stirn betreffend, stirnwärts (d.h. nach vorn) gerichtet. Hier: Frontaler Haarausfall. Betrifft also den Vorderkopf.

Haarbalg (Follikel)

Der Haarbalg oder Follikel ist eine sackförmige Einstülpung der Haut, welche die Haarwurzel umgibt. Hier werden der Haarwurzel über das Blut wichtige Nährstoffe zugeführt.

Haare

lateinisch: pili. Haare sind lange Hornfäden, die hauptsächlich aus Keratin (von griechisch kératos = Horn) bestehen. Wie jedes Protein (=Eiweiß) besteht auch Keratin aus Aminosäuren. Weitere Bestandteile sind Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Zink oder Jod. Fast die gesamte Haut des Menschen ist behaart, ausgenommen sind jedoch Fusssohlen, Handinnenflächen, Lippen und Brustwarzen. Die Wissenschaft der Haare nennt man Trichologie (von griechisch trichós = Haar).

Haarmark

Jedes einzelne Haar setzt sich von innen nach außen aus Haarmark, Haarrinde und Oberhäutchen zusammen. Das Haarmark (auch: Medulla) bezeichnet also die innere Gewebesubstanz des Haares und sorgt für die Stabilität des Haars.

Haarrinde

Jedes einzelne Haar setzt sich von innen nach außen aus Haarmark, Haarrinde und Oberhäutchen zusammen. Die Rinde umschließt das Haarmark und stellt dabei die Hauptmasse des Haares (ca. 80%) dar. Sie besteht aus einer Vielzahl von Keratinfasern, die miteinander verbunden sind. Dadurch wird das Haar elastisch und stabil.

Haarschaft

Der von außen sichtbare Teil der Haare, allgemein auch als „das Haar“ bezeichnet.

Haartransplantation

Mit einer Haartransplantation wird versucht, dem Haarausfall entgegen zu wirken. Dazu werden vom Kopf des Patienten haartragende Hautstücke oder auch einzelne Haare mit der Haarwurzel entnommen und an anderer Stelle wieder eingepflanzt. Es hat sich gezeigt, dass die verpflanzten Haarwurzeln auf den neuen Arealen des Kopfes weiter wachsen.

Haartypen

Strapaziertes Haar
Das Haar ist hierbei schädigenden Einflüssen wie z.B. regelmäßige Haarfärbung, Dauerwelle, aber auch Umwelteinflüssen dauerhaft ausgesetzt. Diese Einflüsse beschädigen die Haarstruktur, das Haar wird brüchig und matt.

Trockenes Haar
Das Haar verliert (durch starke Sonneneinwirkung, chlorhaltiges Wasser, etc.) seinen Talg-Schutzfilm, der es geschmeidig hält und pflegt. Dadurch wird das Haar stumpf und sieht glanzlos aus.

Feines Haar
Hat einen geringeren Haardurchmesser als normales bis kräftiges Haar. Es fällt nach dem Frisieren schnell in sich zusammen und sieht strähnig aus. Bei zu starker Beanspruchung können feine Haare leicht brechen.

Fettiges Haar
Bei fettigem Haar sind die Talgdrüsen überaktiv und produzieren zu viel Fett, das die Haare strähnig aussehen lässt. Die Haarpflege sollte die Kopfhaut nicht austrocknen und mild sein, da sonst die Talgdrüsen noch mehr Fett produzieren.

Schuppen
Man kann zwischen trockenen Schuppen, die im Haar verteilt sind und auf die Kleidung rieseln, und fettigen Kopfschuppen unterscheiden, die meist groß und gelblich sind. Eine häufige Ursache von Kopfschuppen sind Hautpilze. Diese führen zu Juckreiz und reizen die Kopfhaut. Durch Kratzen wird die Haut immer stärker gereizt und bildet immer mehr neue Zellen, die verstärkt wieder abgestoßen werden. Neben der Reizung der Kopfhaut können auch erbliche Veranlagung, Hormonschwankungen, Klima oder Stress eine Rolle spielen. Oft gehen Schuppen auch mit Haarausfall einher.

Haarwurzel / Haarzwiebel

Der Teil des Haares, der nicht sichtbar unter der Haut im Haarbalg liegt. Hier werden neue Haarzellen produziert.

Hormone

Der Begriff „Hormon“ wurde 1905 von Ernest Starling geprägt. Hormone sind körpereigene Botenstoffe, die im menschlichen Organismus, entweder von einem Organ zum anderen oder von einem Gewebe zum anderen, Informationen übermitteln. Hormone werden in Drüsenzellen bestimmter Organsysteme gebildet und anschließend ins Blut abgegeben. Ihre Information kann nur von solchen Zellen gelesen werden, die eine spezielle Rezeptorstelle besitzen, an die das Hormon „andocken“ kann. Diese Informationsübermittlung dauert allerdings im Gegensatz zur Reizübermittlung durch Nervenzellen wesentlich länger: mehrere Minuten oder Stunden. Hormone, die u.a. den Haarwuchs beeinflussen, gehören zur Gruppe der Steroidhormone (z.B. Testosteron, das als Sexualhormon auch zu den Steroidhormonen zählt). Zur Gruppe der Steroidhormone gehören die Sexualhormone und Nebennierenrindenhormone.

Katagenphase

Eine der drei Phasen des Wachstumszyklus der Kopfbehaarung. Mit der Katagenphase wird die Ruhephase des Haares bezeichnet. Etwa 1% der menschlichen Kopfhaare befinden sich in der Katagenphase, die zwischen einigen Wochen bis ca. 3 Monate dauern kann. [siehe auch: Anagenphase, Telogenphase]

Keratin

Keratin wird auch Hornsubstanz genannt und bezeichnet ein schwefelhaltiges, stark elastisches Eiweiß (Protein), welches Hauptbestandteil der Haare und Nägel ist. Keratin weist eine hohe Festigkeit auf, z.B. kann 1 gesundes menschliches Haar ein Gewicht von 60 bis 100 Gramm tragen.

Lanugohaar

Damit wird der feine Flaum bezeichnet, der den Fötus im Mutterleib bedeckt und damit zum Schutz des Ungeborenen dient. In der Regel verschwindet dieses – auch als Wollhaar bezeichnete – Lanugohaar wieder zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche oder es fällt nach der Geburt aus. [siehe auch Vellushaar und Terminalhaar]

Medulla (Haarmark)

Jedes einzelne Haar setzt sich von innen nach außen aus Haarmark, Haarrinde und Oberhäutchen zusammen. Das Haarmark (auch: Medulla) bezeichnet also die innere Gewebesubstanz des Haares und sorgt für die Stabilität des Haars.

Melanine

(griech. schwarz) Melanine sind Pigmente (Farbmittel), die beim Menschen die Färbung von Haut, Augen und Haaren bewirken. Das Melanin des Haares nimmt mit zunehmendem Alter ab, weshalb die Kopfbehaarung weiß bzw. transparent wird.

Minoxidil

Das Medikament Minoxidil wurde ursprünglich als Anti-Hypertonikum (Blutdrucksenker) entwickelt. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen: verstärkte Natrium- und Wasseransammlung im Körper, Anstieg der Herzfrequenz, hohe Blutzuckerwerte, erhöhter Harnsäurespiegel im Blut sowie übermäßiger Haarwuchs. Da diese Nebenwirkung günstig auf Haarausfall wirken soll, wird Minoxidil zur Behandlung des erblich bedingten Haarausfalls angewendet. Der Wirkmechanismus ist jedoch noch nicht ausreichend bekannt.

Narbige Alopezie

Bei vernarbendem Haarausfall werden durch entzündliche Reaktionen die Haarfollikel vollständig zerstört, d.h. Haare können dann nicht mehr nachwachsen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen wie: Verbrennungen, Verbrühungen oder VerätzungenVerletzungen der KopfhautEntzündungen der Kopfhaut durch Ekzeme, bakterielle Infekte, Pilz- oder Vireninfektionen oder auch durch eine Gürtelrose am Kopf. Meist ist eine Langzeitbehandlung mit Antibiotika und Cortisonlösungen notwendig, die in jedem Fall der Facharzt durchführen muss.

Oberhäutchen (Cuticula)

Jedes einzelne Haar setzt sich von innen nach außen aus Haarmark, Haarrinde und Oberhäutchen zusammen. Das Oberhäutchen ist die äußere Schutzschicht des Haares. Es besteht aus flachen, sich überlappenden Schuppen (etwa mit Tannenzapfen vergleichbar). Liegt diese Schicht glatt an, wirkt das Haar gesund und glänzend. Wird das Haar durch falsche Pflege, heisses Föhnen und “zu viel Chemie“ stark ausgetrocknet, rauhen sich die Schuppen auf, wodurch das Haar stumpf und matt wirkt.

Östrogene

Östrogene sind ein Oberbegriff der weiblichen Geschlechtshormone. Sie werden bei Frauen hauptsächlich in den Eierstöcken, aber auch in geringen Mengen in den Nebennierenrinden gebildet. Östrogene bewirken die Ausbildung und Aufrechterhaltung der sekundären weiblichen Geschlechtsmerkmale wie Brust, Körperbehaarung und Regelblutung. [siehe auch: Androgene]

Papille

Die Papille ragt in die Haarwurzel hinein und enthält Blutgefäße, welche die Versorgung der Haarwurzeln zur Produktion neuer Haarzellen gewährleisten.

Pili torti / Pili trianguli

Haarverformungen, die an das Aussehen des Struwwelpeter erinnern. Die Verformungen treten bei Kindern auf und werden mit Beginn der Pubertät meist wieder durch normales Haar ersetzt. Pili torti sehen störrisch aus, stehen vom Kopf ab und zeigen einen lamettaartigen Glanz. Die Haare brechen leicht ab und sind in Längsrichtung wie eine Kordel gedreht. Pili trianguli sind eher dreieckig verformt und längs gefurcht. Die Haare sind besonders störrisch und lassen sich nicht normal frisieren.

Proteine

Proteine werden umgangssprachlich auch Eiweiße genannt. Sie gehören zu den Grundbausteinen von Zellen und bestehen aus langen Ketten von Aminosäuren. Ab einer Aminosäurezahl von 100 spricht man von Proteinen. Sie dienen im menschlichen Organismus als Stütz- oder Struktursubstanzen (beispielsweise die Proteine Keratin, Kollagen, Elastin), haben aber auch vielfältige Funktionen in Zellen.

Pubertät

Die Zeit der sexuellen Reifung im Zeitraum zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr eines Menschen. Die Pubertät ist dadurch gekennzeichnet, dass beim Jungen verstärkt die männlichen Hormone, sog. Androgene, und bei Mädchen die weiblichen Hormone, die Östrogene, produziert werden. Dies führt zur Geschlechtsreife und der Entwicklung der geschlechtsspezifischen Körperbehaarung. Bei Mädchen äußert sich die Pubertät auch durch Beginn der Menstruation.

Seborrhoe

Seborrhoe (von lat. „Sebum“, der Talg) bezeichnet die übermäßige Entwicklung des Fettmantels der Oberhaut (Hautfett) infolge vermehrter Talgabsonderung. Meist sind Kopfhaut und Gesicht betroffen, eine Seborrhoe kann aber auch auf Brust oder Rücken vorkommen. Die Folge sind fettige Haare und Haut, starke Schuppenbildung und Verkrustungen. [siehe auch: Seborrhoisches Ekzem]

Seborrhoisches Ekzem

Bezeichnet einen Hautausschlag, der insbesondere im Gesicht oder auf der Kopfhaut auftritt und gekennzeichnet ist durch eine starke Schuppenbildung sowie fettige Kopfhaut und Haare. Das seborrhoische Ekzem tritt meist im Säuglingsalter oder später zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Dabei kann es zu starkem Juckreiz und sogar Haarausfall kommen. [siehe auch: Seborrhoe]

Systemisch

Bei der systemischen Aufnahme von Medikamenten, z.B. in Form von Kapseln, Tabletten oder Tropfen, gelangen die Arzneistoffe im Gegensatz zur topischen (äußerlichen) Anwendung in das Blutsystem des Körpers und werden so im ganzen Körper verteilt. Bei topischer Anwendung hingegen wird der Wirkstoff nur dort wo er benötigt wird aufgetragen, ohne den restlichen Körper zu belasten.

Talgdrüsen

Talgdrüsen sitzen an Haarfollikeln und produzieren den Talg, der das Haar und die oberste Hautschicht geschmeidig hält. Sie kommen fast am ganzen Körper vor. Ein Haarfollikel kann bis zu 5 Drüsen besitzen. Der produzierte Talg schützt das Haar vor eindringenden Krankheitserregern und Chemikalien. Die aktivsten Talgdrüsen findet man im Gesicht und am Oberkörper. [siehe auch: Seborrhoe]

Telogenphase

Eine der drei Phasen des Wachstumszyklus der Kopfbehaarung. Telogenphase beschreibt die Ruhephase des Haars, in der sich stets etwa 10 bis 15 % der Haare befinden. Sie dauert ca. zwei bis vier Monate, in der das alte Haar abgestoßen wird und der Haarfollikel ruht, bis das Haar ausgeschleußt wird – die Produktion von Haarzellen kann erneut beginnen. [siehe auch: Anagenphase, Katagenphase]

Terminalhaar

Als Terminalhaar werden Kopfhaare, die Bart-, Nasen- und Ohrenbehaarung sowie Wimpern, Augenbrauen und Schambehaarung bezeichnet. Terminalhaare enthalten Haarmark, sind in der Regel pigmentiert (Haarfarbe) und können im Gegensatz zum Vellushaar lang wachsen, z.B. bei der Kopfbehaarung: 3 – 6 Jahre. Das Wachstum ist zudem abhängig von Hormonen (Bartwuchs, Schambehaarung).

Testosteron

Das wichtigste männliche Sexualhormon (Androgen), das sowohl beim Mann als auch der Frau vorkommt, sich aber jeweils in der Konzentration und Wirkweise unterscheidet. Beim Mann wird Testosteron zum größten Teil in den Hoden produziert. Bei Frauen produzieren die Eierstöcke und die Nebennierenrinde geringe Mengen an Testosteron. Testosteron fördert die Entwicklung der Geschlechtsreife, reguliert die Spermienproduktion, Potenz und Libido, und ist auch an der Regulation des Haarwuchses maßgeblich beteiligt.

Topisch

Im Gegensatz zur systemischen Einnahme von Medikamenten wird das Arzneimittel äußerlich angewendet, z.B. auf die Kopfhaut aufgetragen. Die Wirkung findet lokal an der Stelle statt, auf der das Mittel aufgetragen wurde, ohne den restlichen Körper zu belasten. Nebenwirkungen treten gewöhnlicherweise nur lokal am Auftragungsort auf.

Trichogramm

Mit einem Trichogramm wird der Status der Haarwurzeln untersucht und festgestellt, ob ein krankhafter Haarausfall vorliegt. Die Untersuchung wird meist von spezialisierten Dermatologen vorgenommen. Damit der Arzt das Trichogramm durchführen kann, sollten ca. 2 Wochen vor dem Termin keine Dauerwellen oder Färbung angewendet und ca. 1 Woche vorher die Haare nicht mehr gewaschen werden. Der Arzt zupft an bestimmten Stellen des Kopfes etwa 50 Haare aus, die er dann mikroskopisch untersucht. Dadurch stellt der Arzt fest, in welchem Stadium des Wachstumszyklus sich die einzelnen Haare befinden und beurteilt den Haarschaft und die Haarwurzeln. Normalerweise befinden sich ca. 85-90% der Haare in der Wachstumsphase (Anagenhaare), etwa 1% in der Übergangsphase (Katagenhaare) und ca.10 bis 15% in der Ruhephase (Telogenhaare). Sind weniger als 80% der Haare in der Anagenphase, kann ein krankhafter Haarausfall vorliegen. Eine sanftere Analysemethode ist das TrichoScan.

Trichologie

Abgeleitet vom Griechischen: trichós = Haar. Die Trichologie beschäftigt sich als Teilgebiet der kosmetischen Dermatologie mit der Kopfhaut, den Haarwurzeln, den Haaren sowie Haarerkrankungen.

TrichoScan

Die TrichoScan-Methode beschreibt eine computergestützte Analyse des Haarstatus. Im Gegensatz zum Trichogramm werden die Haare nicht ausgezupft, sondern an der zu untersuchenden Stelle rasiert, was die Methode weniger schmerzhaft macht. Nach drei Tagen wird von der rasierten Stelle ein auflichtmikroskopisches Bild aufgenommen und die Wachstumsstadien der Haare analysiert. Arzt und Patient können den Haarstatus sofort auf dem Monitor prüfen. Aufnahmen der gleichen Stelle vor und nach einer Haartherapie ermöglichen detaillierte Aussagen über den Therapieerfolg.

Trichotillomanie

Bei der Trichotillomanie – zusammengesetzt aus griech. thrix (Haar), tillein (rupfen) und mania (Raserei, Wahnsinn) – handelt es sich um einen Zwang, sich die eigenen Haare (Kopf, Augenbrauen, Wimpern, Körper) auszureißen. Dadurch kann es zu Kahlstellen am Kopf kommen. Schmerz wird beim Ausreißen kaum wahrgenommen. Seit Ende des 20. Jahrhunderts gilt die Trichotillomanie als psychische Störung.

Vellushaar (Flaumhaar)

Zarte, kurze, dünne und meist flaumige Haare, die man auf dem ganzen Körper, an Armen, Beinen, im Gesicht, findet. Vellushaare haben im Gegenzug zu Terminalhaaren keine Pigmente und kein Haarmark. Sie wachsen auf dem gesamten Körper bis auf Hand- und Fussflächen und Lippen. Aus dem Vellushaar bildet sich im Laufe der späteren Entwicklung an bestimmten Körperzonen (z.B. Achsel) das Terminalhaar, welches das Vellushaar überdeckt.

Vernarbender Haarausfall (Narbige Alopezie)

Bei vernarbendem Haarausfall werden durch entzündliche Reaktionen die Haarfollikel vollständig zerstört, d.h. Haare können dann nicht mehr nachwachsen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen wie: Verbrennungen, Verbrühungen oder VerätzungenVerletzungen der KopfhautEntzündungen der Kopfhaut durch Ekzeme, bakterielle Infekte, Pilz- oder Vireninfektionen oder auch durch eine Gürtelrose am Kopf. Meist ist eine Langzeitbehandlung mit Antibiotika und Cortisonlösungen notwendig, die in jedem Fall der Facharzt durchführen muss.

Vertex

Der Begriff beschreibt den oberen Hinterkopfbereich, also die höchste Stelle des Kopfes (auch Scheitel genannt).

Wachstumszyklus

Jedes Haar durchläuft einen meist mehrjährigen Wachstumszyklus.

1. Anagenphase (Wachstumsphase)
Die Wachstumsphase dauert zwischen 2 und 6 Jahren. Pro Monat wächst ein Haar in dieser Phase ca. 1 cm. Durchschnittlich befinden sich etwa 85 – 90% aller Haare in dieser Phase.

2. Katagenphase (Übergangsphase)
Nach der Zeit des Haarwachstums wird das Haar von der Haarwurzel abgetrennt und allmählich in Richtung Kopfhaut abgeschoben. Diese Phase dauert 2 bis 3 Wochen und betrifft etwa 1% aller Haare.

3. Telogenphase (Ruhephase)
Nun ruht das Haar und ist von der Wurzel und somit auch der Nährstoffversorgung komplett abgetrennt. In dieser Phase kann es 1 bis 3 Monate dauern, bis das Haar ausfällt. Danach wandert der Haarfollikel, der das alte Haar nach oben zur Kopfhaut geschoben hat, wieder zurück in die tieferen Hautschichten. Der Stoffwechselprozess beginnt von vorn: ein neues Haar wächst heran. Etwa 10 – 15% der Haare befinden sich in diesem Stadium.

Für den langfristigen Erfolg:

3x täglich eine Kapsel über 3 bis 6 Monate einnehmen.

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.

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